01.11.2019 | Taunton, United Kingdom

Grüne Energie aus regional produzierten Hackschnitzeln – ein erfolgreicher Ansatz auch in Großbritannien. Das in Südengland beheimatete Projekt speist den erneuerbaren Strom ins allgemeine Netz ein und nutzt die Wärme für die Brennstoffaufbereitung. Für einen reibungslosen Betrieb sorgen acht miteinander verbundene Holzgas-KWKAnlagen von Spanner Re2.

Was hat Sie motiviert, Energie mit einer Holzgas-KWK-Anlage zu produzieren?
Unser Ziel war es, erneuerbaren Strom ins Netz einzuspeisen. Tatsächlich haben wir dabei zunächst an Windenergie gedacht. Aber da wir uns in einem Nationalpark befinden, kamen Windenergieanlagen nicht in Frage. So entschieden wir uns für Holzgas.

Woher nahmen Sie das große Vertrauen in die Firma Spanner Re2?
Wir haben mit mehreren Spanner-Betreibern gesprochen und uns ihre Anlagen vor Ort angeschaut. Die Erfahrungsberichte waren alle durch weg positiv – das war für uns das Argument, uns ebenfalls für Spanner zu entscheiden.

Neben dem Strom produzieren Sie auch Wärme?
Richtig. Wie geplant, speisen wir den Strom ins öffentliche Netz ein. Nur einen kleinen Teil des Stroms benötigen wir für uns selbst. Und mit der Wärme trocknen wir die Hackschnitzel und bereiten sie damit für die Vergasung vor.

Wie hoch ist Ihr Brennstoffverbrauch im Jahr und woher beziehen Sie die Holzhackschnitzel?

Da wir über Wald verfügen, produzieren wir einen Teil der Hackschnitzel selbst. Den anderen Teil beziehen wir von einem lokalen Produzenten. Wir verbrauchen 345 Tonnen Hackschnitzel pro Jahr und Motor. Auf acht Motoren hochgerechnet sind das 2 760 Tonnen.

Was ist Ihre Erfahrung mit der täglichen Beaufsichtigung der Anlage?

Unsere Erfahrung ist: Die Anlage läuft einwandfrei, wenn man sie mit qualitativ hochwertigem Brennstoff versorgt. Durch den Kontrollschirm hat man einen Fernzugriff auf die Anlage, sodass man nicht ununterbrochen vor Ort sein muss. Ein Alarmzeichen zeigt dann an, wenn etwas gemacht werden muss, das ist sehr hilfreich.

Und wer greift dann ein?
Im besten Fall der Betreiber selbst. Spanner bietet ein zweitätiges Trainingsprogramm in Deutschland an, um den grundlegenden Betrieb leisten sowie verschiedene Reparaturen durchführen zu können. Überhaupt ist die Spanner Anlage leicht zu bedienen. Sie ist auch so gebaut, dass, wenn mal eine Reparatur durchgeführt werden muss, man überall gut hinkommt. Und ansonsten gibt es eine WhatsApp-Gruppe, in der sich Betreiber gegenseitig mit Tipps und Ratschlägen unterstützen. Bei größeren Herausforderungen stehen auch die Mitarbeiter von Spanner zur Verfügung.

Mussten Sie nach der Inbetriebnahme noch Sachen nachjustieren, um den täglichen Betrieb zu optimieren?

Die Holzgas-Anlage selbst lief einwandfrei. Die Herausforderung lag tatsächlich in der angemessenen Bereitstellung der Hackschnitzel. Wir mussten verschiedene logistische Abläufe optimieren, um einen ununterbrochenen Betrieb gewährleisten zu können.

Was machen Sie mit den Reststoffen aus der Biomasseanlage?

Wir tragen die Reststoffe auf unseren Feldern rund um den Anlagenstandort aus. Rinder und Schafe weiden dort, sodass sie von der besseren Bodenbeschaffenheit profitieren. Das kann man natürlich nicht grenzenlos machen – wir haben im Blick, dass wir eine bestimmte Schwelle nicht übersteigen.

Was empfehlen Sie Betreibern, die ebenfalls auf Erneuerbare Energien umsteigen wollen?
Ganz wichtig ist eine sichere Brennstoffbereitstellung. Man verbraucht so viele Tonnen an Hackschnitzeln, sodass man für die Produktion, Lagerung und Logistik unbedingt ausreichend Kapazitäten braucht. Dies zu gewährleisten kann der größere Aufwand sein, als die Holzgas Anlage zu kaufen und in Betrieb zu nehmen.